KOLLEKTIV FÜR TRANSFORMATION UND GESTALTUNG
Der Baukreisel macht den Wert verbauter Materialien sichtbar, erforscht konstant neue Möglichkeiten der Wiederverwendung und setzt diese Erkenntnisse in Bauprojekten um.
Die Arbeit des interdisziplinären Teams besteht darin, Bauteile material- und zustandsgerecht im Kreislauf zu halten: vom Abbau bis hin zum Entwurf und Wiedereinbau; von der Inneneinrichtung bis zur Planung ganzer Gebäude.
Ioan Brumer – Vordenker & Unternehmer
Jonas Läufer – Kommunikator & Architekt
Jannik Oslender – Automatisierer & Architekt
Conrad Risch – Strukturierer & Architekt
Jonathan Schmalöer – Perfektionierer & Architekt
Wir freuen uns über Projektanfragen!
Der 2022 gegründete Verein hat sich als Ziel gesetzt das Thema des zirkulären Bauens von der Theorie in die Praxis umzusetzen. Dies geschieht durch angewandte Forschung in enger Zusammenarbeit mit Universitäten und Institutionen, oder durch Lehrveranstaltungen in Sommerschulen und Vorträgen.
Der Verein und seine Mitglieder sind interdisziplinär, multikulturell und altersübergreifend aufgestellt. Seine Gründungsmitglieder sind Antonia, Conrad, Helen, Ioan, Jonas, Jonathan, Katja und Uta.
Ein junges Festival, ein neuer Wind – und neues Leben im Zentrum von Friedrichshafen. Aus einer alten, verlassenen Imbissbude wird das “Wohnzimmer” des studentischen Festivals SeeKult. Die Ausstattung stammt zu 100% aus Wiederverwendung. Und unsere zweite Möbelserie entsteht: “Röhrend”!
Es ging um das Katalogisieren und den Abbau der Materialien vor Ort, aber auch um die Planung, Logistik der Wiederverwendung von Materialien. Neben der handwerklichen Abbauerfahrung wurde auch die wirtschaftliche und gestalterische Komponente der Zirkularität beleuchtet. Von einfach bis schwer lösbar konnten wir an fünf Tagen im Volumen eines Überseekontainer Material ausgebauen.
Im Juli 2022 hat der Abriss des Hauptschulgebäudes der Konrad Kocher Schule in Ditzingen begonnen. Durch den Kontakt mit den Architekten des neuen Schulgebäudes, konnten wir im Voraus gemeinsam mit Studierenden des KIT die Wiederverwendung der Baumaterialien überprüfen. Es ging um das Katalogisieren und den Abbau der Materialien vor Ort, aber auch
um die Planung, Logistik der Wiederverwendung von Materialien. Neben der handwerklichen Abbauerfahrung wurde auch die wirtschaftliche und gestalterische Komponente der Zirkularität beleuchtet. Von einfach bis schwer lösbar konnten wir an fünf Tagen im Volumen eines Überseekontainer Material ausgebauen.
Gebäude in Aachen in einen Experimentierraum verwandelt, der ein kreatives und niederschwelliges Ausprobieren neuer baulicher Ansätze ermöglichte.
Wir haben in enger Zusammenarbeit mit dem Team der Bauhütte, das unter der Leitung von Adria Daraban die Ausstellung und Abschlussveranstaltung kuratiert hat, das “Campus Mobiliar” entworfen und gefertigt. Dafür haben wir das vorgefundene Gebäude als urbane Mine genutzt. Vor allem die grauen, der Deponie geweihten Büroschränke haben wir mit Studierenden in einem ersten Stegreif rückgebaut, aufgemessen, katalogisiert und so als Baumaterial wieder verfügbar gemacht. Im zweiten Stegreif haben wir dann Prototypen gebaut, die Entwürfe evaluiert und sind in die Fertigung von insgesamt 100 Sitzmöglichkeiten (Hocker, kurze und lange Bänke) eingestiegen.
WULFEN | 2022 | SOMMERSCHULE STIMMEN & STEINE
mit Referat für Stadtverbesserung* e.V. | Ruhrmoderne e.V.
Unterstützt durch Baukultur NRW, Delta Management, die Stadt Dorsten, die Montessori Schule Dorsten, THW Dorsten
Großer Dank an Dagmar Stobbe, Holger Lohse, Ricardo Penzel, Alexander Fichtner, Christian Gruber und an das Gemeinschaftshaus Wulfen
Fotos der Ausstellung: Prof. Jan Kampshoff
Wie kein anderes Gebäude verkörpert der Wulfener Markt die junge und architektonisch idealistische Geschichte der Neuen Stadt Wulfen. Nun soll er nach nur 40 jährigem Bestehen abgerissen werden. Zusammen mit Studierenden und Schüler*innen haben wir versucht das materielle und immaterielle Erbe einzufangen.
Nach einer Woche Ausbau von Material und Sammlung vieler Erzählungen und Stimmen aus der Bevölkerung, haben wir die Ergebnisse und Erkenntnisse in einer Ausstellung mit dem Namen “Müll oder Material? Ausstellung oder Baumarkt?” zu sehen.
Im Folgenden sind die Texte, die es einleitend zu lesen gab nochmal aufgeführt:
AUSSTELLUNG ODER BAUMARKT?
Letzte Woche wurde Material geborgen und gesammelt. Gerettet vor dem sicheren Ende, um weiterzuleben an anderen Orten. Was nun ausgestellt wird, beschreibt mehr als nur eine Woche. Von ihrer Erstellung über das Leben in dem Haus bis zu dem Schweiß, der in den letzten Wochen gelassen wurde, sind die Materialien stumme Zeugen eines Prozesses. Als solche Objekte sollen sie ausgestellt werden. Damit markiert die Ausstellung das Ende des Gebäudes, ist aber als Baumarkt auch gleichzeitig ein Anfang, um das Weiterleben der Materialien zu sichern. Eine Wiedergeburt der Materialien, nicht nur als Baustoff, sondern auch als Träger von Erinnerungen.
MÜLL ODER MATERIAL?
Ist der Abriss einmal beschlossen, werden die Materialien aus denen ein Gebäude besteht zu Müll erklärt. Doch können wir es uns leisten, brauchbare Baustoffe einfach zu entsorgen, nur weil für das Gebäude die Zeit abgelaufen ist? Hier zu sehen sind Baustoffe, die im Rahmen dieser Sommerschule aus dem Wulfener Markt ausgebaut. Sind sie nun Müll oder Material?
LÜTTGENDORTMUND | 2022 | ZIEGELSTEIN WORKSHOP
Mit Unterstützung von SCHAMP & SCHMALÖER Architekten
Beteiligte: Louis, Sarah, Ida, Leander, Delaney, Gabriel, Niklas, Horst, Mark
Drei Backsteinhäuser von 1930 werden in Dortmund abgerissen. Wir finden ein schlachtfeldähnliches Grundstück vor. Ein Feld der Zerstörung. Abertausende Backsteine türmen sich zu großen Hügeln auf, wo früher die drei Häuser Standen. Holzbalken ragen in den Himmel und erinnern an die Lanzen der Gefallenen. Tiefe Spurrillen durchziehen immer wieder das
Gelände. Angefüllt mit braunem Regenwasser.
Hier schlagen wir unser Lager auf. Ein großes Zelt und beginnen mit dem sammeln. Erst auf kleinen Haufen überall auf dem Grundstück. Dann bilden wir mit bis zu 10 Arbeitenden Wurfketten bis zum Bearbeitungstisch, wo Mörtel und Stein getrennt werden. Das gleichmäßige Klickern der Hammer und Meisel erfüllt den Abbauplatz.
14 Paletten á 800 Steine können wir bergen. Viel müssen wir zurück lassen. Zu wenig Arbeitskraft.
Die Erkenntnis: Der sandige Mörtel lässt sich gut von den Steinen lösen. Der Zementputz der Fassade ist härter als die Steine. Die Steine brechen beim herauslösen. Nicht so viel Zement: Auch aus anderen Gründen!
Angetrieben von dem Ärger über die verschwenderischen Prozesse bei einer Kernsanierung einer 60er-Jahre Schule in der Nähe von Freiburg, haben wir als Erstlingsprojekt Material vor der Deponie gerettet und zu Möbeln weiterverarbeitet. Die Platten sind die ehemaligen Schultüren, die Anleimer sind die ebenfalls rückgebauten Türzargen aus Tropenholz.
Mit diesem Upcycling-Projekt wollten wir vor Augen führen, dass es nur eine Frage von Kreativität und Organisation ist, um nicht mehr gebrauchtes Material im Kreislauf zu halten. Die Freude am Entwerfen mit Bestehendem und das wunderbare Feedback haben uns beflügelt und wir haben weitere Projekte zusammen gesucht, gefunden und umgesetzt.
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